Angehörige und Angehörigenarbeit

Die Einbeziehung von Angehörigen (und Betreuern) in alle Aspekte der Versorgung unserer Bewohner ist unerlässlich.

Angehörige sind eine wichtige Quelle von Informationen im Rahmen der biographischen Arbeit. Gerade wenn der Bewohner sich nicht mehr adäquat äußern kann, sind wir dankbar für einen regen Informationsaustausch mit ihnen.

Aber auch sonst verstehen wir den Angehörigen als „Partner“ in der Versorgung des Bewohners. Er ist nicht Bittsteller, sondern selbst Betroffener. Viele Angehörige leiden unter dem aktuellen gesundheitlichen Zustand ihres Verwandten und sind seelisch belastet. Schuldgefühle und Gefühle des Versagens sind nicht selten. Viele Angehörige haben ihren Verwandten mehr oder weniger lange selbst gepflegt und sind nun mit ihren Kräften am Ende.

Daher haben wir schon immer in unserem Betreuungskonzept niedergelegt, dass das Einbinden der Angehörigen in die Betreuung im vollen Umfang zu unserem Handeln gehört.

Wir pflegen aktiv die Kontakte zu den Angehörigen. Einige Gründe für eine enge Zusammenarbeit mit Angehörigen sind unter anderem der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses, die Reduzierung des Gefühls der Hilflosigkeit bei Betroffenen, die zielorientierte Zusammenarbeit bei der Einschätzung der Bewohnersituation, und vieles mehr.

Besonders wichtig erscheint uns auch, dass unsere Bewohner auch nach ihrem Einzug in unsere Einrichtung einen möglichst ungestörten, engen Kontakt zu ihren Angehörigen aufrechterhalten können (unsere Mitarbeiter können die Familienbande nicht ersetzen) und dass wir das gegenseitige Verständnis zwischen Pflegekräften und Angehörigen fördern. Beide Seiten sollen für die jeweils anderen Erwartungen und Bedürfnisse sensibilisiert werden. So lassen sich Konflikte und Missverständnisse häufig bereits im Vorfeld vermeiden.

Seit Anfang 2006 fanden in regelmäßigen Abständen (alle 10 Wochen) so genannte Angehörigengesprächskreise für alle Angehörigen der Bewohner statt. Der Grundgedanke war, über dieses Medium für mehr Transparenz zwischen dem Träger der Einrichtung, der Heim- und Pflegedienstleitung und den Angehörigen bzw. Betreuern zu sorgen.

Inhaltlich ist der Angehörigengesprächskreis als ein Instrument für „fachliche Informationsweitergabe“ definiert. Hier werden betriebsbezogene Hintergründe für Arbeitsabläufe aufgedeckt, geplante Projekte vorgestellt, Bilanzen gezogen und vieles mehr. Weiter erhalten die Angehörigen auch umfangreiche Informationen über die Kostenstruktur des Hauses. Diese Besprechungen, an denen neben der jeweiligen Wohnbereichsleitung auch die Pflegedienstleitung bzw. ein Mitglied der Heimleitung sowie ein Vertreter aus dem jeweiligen Pflegeteam teilnimmt, sind ebenfalls die Quelle für einen gezielten Austausch von abteilungsbezogenen Informationen sowie für die unbürokratische Besprechung von persönlichen und allgemeinen Problemen, Schwachstellen und Beschwerden.

Da die Angehörigengesprächskreise in den letzten 2 Jahren immer schlechter besucht wurden, werden die Termine, nach Rücksprache mit den Heimfürsprechern und den Angehörigen, die die Treffen regelmäßig besuchen, ab 2012 auf zweimal jährlich reduziert.

In Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner, dem Alten- und Pflegeheim „St. Monika“ in Hameln, sind jedoch zusätzlich so genannte Angehörigen-Foren ab Mitte 2012 geplant, in denen fachliche Informationen zu verschiedenen Themenblöcken wie zum Beispiel "Altersdemenz", „Altersdiabetes“, Haftpflicht-Versicherungsfragen und vieles mehr behandelt werden sollen.

Viele Spannungen, viel Ärger entsteht unserer Erfahrung nach dadurch, dass Angestellte des Hauses und Angehörige "verschiedene Sprachen sprechen". Wir sind für jede konstruktive Anregung seitens der Angehörigen dankbar!


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